In Deutschland fallen jährlich 387 Millionen Tonnen Abfall an. Dieser Abfall ist zugleich ein wertvolles Rohstofflager, das genutzt werden muss, um unsere natürlichen Ressourcen zu schonen. Bei einigen Rohstoffen, zum Beispiel Kupfer, hat Deutschland die höchste Recyclingquote weltweit (54 Prozent gegenüber 45 Prozent in der EU und 13 Prozent global). Bei Aluminium liegt die bundesdeutsche Recyclingquote bei 35 Prozent, bei Blei bei 59 Prozent, bei Stahl sogar bei 90 Prozent. Auch die Quoten der eingesetzten Sekundärrohstoffe sind zum Teil bereits beachtlich: 94 Prozent bei Glas und 45 Prozent bei Stahl. Altfahrzeuge werden zu über 92 Prozent verwertet, Verpackungsmaterialien je nach Material zwischen 68 Prozent und 93 Prozent.
Während bei Massenströmen das Sekundärrohstoffzeitalter begonnen hat, bleiben andere Rohstoffe bislang ungenutzt im Abfall zurück. Das gilt unter anderem für viele Edelmetalle beziehungsweise die sogenannten seltenen Metalle, die für Hightech-Produktionsstandorte wie Deutschland und Bayern unverzichtbar sind. So hat eine Expertengruppe des Umweltprogramms der Vereinten Nationen in einer Studie festgestellt, dass 34 seltene Metalle eine Wiederverwendungsquote von weniger als einem Prozent haben. Fast die gesamten verbrauchten Mengen an Beryllium, Tantal, Vanadium, Indium, Lanthan oder Cer gehen derzeit verloren.
Eine Sekundärrohstoffquelle für Hightech-Rohstoffe ist Elektronikschrott, wie etwa ausgediente Mobiltelefone. Lediglich 5 Prozent der Althandys werden getrennt gesammelt und können recycelt werden. 20 Prozent landen vorschriftswidrig im Restmüll und der Rest wandert größtenteils in häusliche Schubladen. Im Schnitt kommt derzeit auf jeden Deutschen ein zu Hause gelagertes nicht mehr genutztes Handy. 80 Millionen Alt-Handys enthalten über 4 Tonnen Gold, über 40 Tonnen Silber und fast 2 Tonnen Palladium im Wert von über 100 Millionen Euro. Diese und andere Rohstoffquellen gilt es systematisch zu erschließen.